Bandinfo

Gladbeck, Westfalen - ein verschlafenes Kaff im nördlichen Ruhrpott, das es nur Dank eines multinationalen Dämmwolle-Fabrikants und zweier durchgeknallter Geiselgangster zu überregionaler Bekanntheit gebracht hat. In diesem trostlos inspirierenden Umfeld werden 2007 - auch in Ermangelung ernsthafter Alternativen - Rockwohl Degowski gegründet. Als gestandene Musiker (u.a. Bash!, Use To Abuse) erzählen sie seitdem in deutschsprachigen Texten zu jung gebliebenen Melodien und treibenden Rhythmen abwegige Alltagsgeschichten, verhandeln regionale Identität und stellen sich der Frage, was es heißt, mit Ü-30 immer noch in einer Punkband zu spielen.

   

Ruhrpott-Köter (CD, Hulk Räckorz, 2011)

„Ruhrpott-Köter“ hält dem nördlichen Ruhrgebiet unerbittlich den Spiegel vor: Es erzählt von gescheiterten Kleinkriminellen („Miniwanzen“, „Strick“), verbreitet Aufbruchsstimmung („Westwärts“) und verabschiedet sich im Titeltrack ernüchtert von jeglichem Patriotismus. Darüber hinaus reflektieren Rockwohl Degowski in ihrem Debütalbum ihre eigene Rolle als Punkmusiker jenseits der 30er-Marke. Wie konnte es soweit kommen („DK und ich“), wo stehen wir jetzt („Nur Punkrock“), und wie lässt sich eine generelle Ablehnungshaltung („Nein-Sager“, „Weder Religionen“) in ein positives Bekenntnis für neue Werte umkehren („Kanzleramt“, „Manifest“, „Gelähmt“)? Musikalisch verleugnen sie dabei ihre klassischen Vorbilder nicht. Neben der kraftvollen Rhythmussektion sorgen insbesondere die Background-Chöre für erfrischende Abwechslung.

   

Fratz Thum - Schlagzeug & Gesang

René Schiering - Gesang & Gitarre

Jürgen Uebing - Bass & Gesang